Dies wird gerade im Hinblick auf die globalen Herausforderungen wie Klimawandel und nachhaltigem Wirtschaften immer bedeutender. Als seltene Baumarten gelten solche Baumarten, welche einen Anteil von weniger als einem Prozent an der Waldfläche Deutschlands einnehmen und in ihrem Bestand gefährdet sind. Ihre Vorkommen sind häufig räumlich isoliert und/oder bestehen nur noch aus wenigen Individuen, so dass die Gefahr einer genetischen Einengung (Verarmung) besteht. Durch gezielte Erhaltungsmaßnahmen soll dem entgegengewirkt werden.
Hoffnungsträger Elsbeere
Eine dieser Baumarten ist die Elsbeere (Sorbus torminalis). Sie wächst in artenreichen Laubmischwäldern auf warmen, kalkreichen Böden und ist gut an trocken-warme Klimaverhältnisse angepasst. Zudem hat sich gezeigt, dass sie weniger anspruchsvoll ist und ein relativ breites Standortspektrum aufweist. Damit gilt die Elsbeere als einer der wenigen heimischen Hoffnungsträger in Zeiten des Klimawandels.
Um jedoch die Gefährdung seltener Baumarten abzuschätzen und geeignete Erhaltungsmaßnahmen durchführen zu können, müssen ihre Verbreitung und Vorkommensschwerpunkte bekannt sein. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstmals mittels einer einheitlichen Erhebungsmethode in den Jahren 2009 bis 2012 zahlreiche Vorkommen seltener Baumarten in Deutschland erfassen lassen. Neben der Baumanzahl in den Beständen ist auch das Alter (über Brusthöhendurchmesser-Stufen), die Vitalität der Bäume und das Ausmaß der Naturverjüngung registriert worden. In einzelnen Beständen ist zusätzlich die genetische Vielfalt ermittelt worden. Auf Basis dieser Daten konnten dann die einzelnen Bestände auch im Hinblick auf ihre "Erhaltungswürdigkeit" und "Erhaltungsdringlichkeit" bewertet werden.
Weitere Informationen zur Elsbeere, ihrem Vorkommen und zu Projekten finden Sie hier.