Bei Weiß-Tanne, Spitz-Ahorn, Edel-Kastanie, Vogelkirsche, Douglasie und Europäischer Lärche konnten laut Erntestatistik für forstliches Saatgut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) überdurchschnittliche Ernteergebnisse erzielt werden. Geringere Ernten ergaben sich bei den Kiefernarten sowie der Schwarz-Erle. Die Ernte bei der Esche fiel aufgrund des Eschentriebsterbens erneut vollständig aus.
Die Erntestatistik für forstliches Saatgut zeigt, wie viel herkunftssicheres, genetisch angepasstes und hochwertiges Forstsaatgut aus zugelassenen Beständen für Baumschulen zur Verfügung steht, um Forstpflanzen anzuziehen. In Abhängigkeit von z.B. klimatischen Bedingungen, verfügbaren Anzuchtflächen in Baumschulen oder der Nachfrage von Waldbesitzenden stellt dieses Saatgut in zwei bis drei Jahren die Basis für die Wiederaufforstung geschädigter Wälder und den Waldumbau hin zu Mischwäldern.
Sehr gute Ernte bei Weiß-Tanne, Spitz-Ahorn, Edel-Kastanie und Vogelkirsche
Bei der Weiß-Tanne wurde nach einem drastischen Rückgang im vergangenen Erntejahr eine überdurchschnittlich hohe Ernte (19.370 kg) erreicht. Das unterstreicht die Bedeutung, die dieser Baumart im Klimawandel zugesprochen wird.
Auch haben sich die Erntemengen bei den Mischbaumarten Spitz-Ahorn (4.303 kg), Edel-Kastanie (25.975 kg) und Vogelkirsche (28.986 kg) gegenüber dem 10-jährigen Mittel in etwa verdoppelt. Diese Baumarten erhalten mit der vermehrten Umstellung auf Mischwälder und des klimawandelbedingten Temperaturanstiegs eine immer größere Rolle.
Bei der Douglasie (2.778 kg) wurde die zweithöchste Ernte der vergangenen zehn Jahre erzielt und bei der Europäischen Lärche (1.441 kg) war es der höchste Wert.
Durchschnittliche bis gute Ernte bei Eichen, Küsten-Tanne, Berg-Ahorn, Birken und Linden
Bei der Stiel- und Trauben-Eiche wurden, nach dem letztjährigen Einbruch, gute Erntemengen (230.530 kg und 298.429 kg) erreicht. Bei der Rot-Riche lag das Ernteniveau etwas niedriger (32.448 kg). Durchschnittliche Erntemengen erzielten die Baumarten Küsten-Tanne und Berg-Shorn sowie die Birken- und Lindenarten.
Geringere Ernte bei Kiefern und Schwarzerle – keine Ernte bei Esche
Geringere Ernten fanden sich bei den Kiefernarten sowie bei der Schwarzerle. Diese Schwankungen ergeben sich einerseits aus der natürlichen Abfolge von starker bis geringer Fruktifikation einer Baumart, aber auch die Schwankungen im Saatgutbedarf spielen dabei eine Rolle. Die Ernte bei der Esche fiel aufgrund des Eschentriebsterbens erneut seit 2015 vollständig aus.
Hintergrund
Die BLE führt jährlich eine Erhebung zur Versorgungssituation mit forstlichem Vermehrungsgut im Bundesgebiet durch.
Die Daten der Ernteerhebung mit erweiterter Such-, Sortier- und Filterfunktion sind auf der BLE-Internetseite zu forstgenetischen Ressourcen zu finden: https://fgrdeu.genres.de/erntehandel