In den Jahren 2021 und 2022 werden wieder Bäume in Deutschlands Wäldern vermessen und verschiedenste Daten erhoben. Die Bundeswaldinventur (BWI) ist durch das Bundeswaldgesetz vorgeschrieben und deutschlandweit durchzuführen. Es ist nach 1986, 2002 und 2012 bereits der vierte Erhebungszyklus. Dabei werden Daten wie Baumart, Durchmesser, Höhe, Alter und Totholzanteil nach einem einheitlichen Erhebungsverfahren an ca. 80.000 festgelegten Punkten im Wald erhoben.
In diesem Jahr wird erstmals auch die genetische Vielfalt der Waldbäume am Beispiel von sieben Baumarten erfasst:
- Gewöhnlicher Fichte (Picea abies),
- Wald-Kiefer (Pinus sylvestris),
- Douglasie (Pseudotsuga menziesii),
- Weiß-Tanne (Abies alba),
- Rot-Buche (Fagus sylvatica),
- Stiel- und Trauben-Eiche (Quercus robur und Q. petraea).
Dazu werden an bis zu 4.000 Punkten Pflanzenproben eingesammelt und analysiert.
Hierfür hat sich u.a. die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht (BLAG-FGR) eingesetzt. Sie koordiniert bereits seit über 30 Jahren die Aktivitäten zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von forstgenetischen Ressourcen in Deutschland.
In diesem Zusammenhang wurden im Jahr 2004 die theoretischen Grundlagen für ein genetisches Monitoring mit der Erarbeitung eines "Konzeptes zum genetischen Monitoring für Waldbaumarten in der Bundesrepublik Deutschland" und der "Anleitung zur Durchführung des genetischen Monitorings für bestandesbildende Baumarten" (2008) gelegt. Ziel ist, die räumlichen und zeitlichen Änderungen genetischer Strukturen von Baum- und Straucharten zu erfassen. Bisher wurden hierzu im Rahmen einer Pilotstudie ausgewählte Beobachtungsflächen für die Baumarten Rot-Buche und Vogel-Kirsche (Prunus avium) eingerichtet. Darüber hinaus wurde das Verbundvorhaben "Einrichtung eines genetischen Monitorings für Rot-Buche (Fagus sylvatica) und Fichte (Picea abies) in Deutschland zur Bewertung der genetischen Anpassungsfähigkeit der Baumarten gegenüber Umweltveränderungen" (GenMon) von der BLAG-FGR initiiert und von 2016 bis 2020 über den Waldklimafonds gefördert.
Weitere Details zur Bundeswaldinventur erhalten Sie hier.